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Fotografie - Weil sie einen unverwechselbaren Moment herausgreift und „einfrieren" lässt
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Der Auslöser

Wahrscheinlich hat jeder Mensch im Laufe seines Lebens mindestens einmal den Auslöser eines sogenannten Fotoapparates betätigt? —

 

Was wird ausgelöst? Für einen exakt bemessenen Augenblick übernimmt ein mechanischer Verschluss die Steuerung des Apparates. Er gibt eine exakt definierte Öffnung („Blende“) frei, durch die gebündeltes Licht auf einen Zelluloidstreifen („alt“ = analog) oder auf einen Sensor („neu“ = digital) fällt. Eine Mischung aus Physik und Elektronik.

 

Ergebnis: ein Bild, das wir anschauen und interpretieren können. Ob es uns gefällt oder nicht. Das möglicherweise Emotionen freisetzt, von Euphorie bis Abscheu. Vom „nicht-wahr-haben-wollen“ des Gesehenen bis zu beweisfähiger Dokumentation von Geschehenem. Ergebnisse, die geeignet sind zum Polarisieren. Miniaturen der Realität, die jeder anfertigen oder erwerben kann. Eingefangene Erfahrungen, an denen jeder teilhaben kann. Dieser ewige Vorgang des erneuten Auslösens – für viele simples „Knipsen“, von anderen als PHOTOGRAPHIE verehrt, gefeiert und mit den Weihen höchster Kunst versehen.

 

Egal wie, produziert werden Resultate, durch die man sich Anderen mitteilen kann. Die sich in die Hand nehmen und in Pappkartons sammeln lassen. Die ordentlich in Alben geklebt, gesteckt werden können. Die sich in Wandschränken und Brieftaschen finden. Die stolz und trophäenhaft auf Smartphone-Displays präsentiert werden. Oder lebensgroß, gerahmt und gedruckt auf feinem Papier ausgestellt in teuren Galerien hängen.

 

Fotografien zeigen ständig neu die Wandelbarkeit von Menschen, Tieren und Dingen. Weil sie einen unverwechselbaren Moment herausgreifen und „einfrieren“. So dokumentieren sie den unerbittlichen Ablauf von Zeit, sowie Einmaligkeit und Unwiederbringlichkeit des Augenblicks. —   Vielleicht löst dieses Erkennen auch in uns etwas aus…….?

 

U.B.