„Abgeneigt bin ich dem Indischen keineswegs, aber ich fürchte mich davor, denn es zieht meine Einbildungskraft ins Formlose und Difforme…“
schrieb Johann Wolfgang Goethe 1824 in einem Brief an August Wilhelm Schlegel, dem Mitbegründer der deutschen Indologie.
Etwas moderner ausgedrückt:
Indien ist geographisch, ethnisch, sprachlich, religiös viel zu komplex, um etwas Verbindliches sagen zu können.
Unzählige Götter, Kasten, Sprachen und Dialekte.
Hinduismus als Potpourri von Religionen, Doktrinen und Lebensanschauungen, Riten und Kulten, sittlichen und gesellschaftlichen Normen.
Alles ist Eins. Das Eine ist Alles.
Jedes Geschehen ist real existierend und gleichzeitig ein Abbild mystischer Unwirklichkeit.
Mit Hilfe der Fotografie gelingt es gelegentlich, einiges von dieser „Unwirklichkeit“ als Momentaufnahme kurzfristig sichtbar zu werden zu lassen.
U.B.