Indochina

Indochina

INDOCHINA – „eingerahmt“ von den asiatischen Giganten Indien und China suchen Vietnam, Kambodscha und Laos nach Jahrhunderten der Fremdbestimmung eine eigene Identität.

Die bis in die Neuzeit durch verheerende Kriege geschundene und belastete Region beginnt sich allmählich zu erholen und wieder zu entdecken. Die noch vielfach vorhandenen Trümmer, Zeugen der destruktiven Vergangenheit, werden weggeräumt und beseitigt. Dieser Prozess wird auch in den nächsten Jahren gewaltige Energien binden und viel Geld kosten.

 

Das Fundament dieser Entwicklung bilden die jüngeren Generationen, – 70% der Bevölkerung sind unter 30 Jahre alt. Durch die letzten Kriege wurden zwei Generationen ausgelöscht.

TV, PC und Handy gehören mittlerweile in den entferntesten Regionen als selbstverständlicher Bestandteil zum alltäglichen Leben. Wo bislang keine örtliche Stromversorgung existiert, findet sich immer eine alte Autobatterie oder ein rostiger Kompressor,  um die elektronischen Begehrlichkeiten zu funktionellem Dasein zu erwecken.

 

Auch wenn Mönche und Tempel das bunte Erscheinungsbild der Städte und Dörfer prägen:  Religionen, Weltanschauungen wie Buddhismus, Konfuzianismus,

Taoismus haben ihren mächtigen ideologischen und gesellschaftlichen Einfluss aus der Tradition früherer Zeiten verloren. Ihre Repräsentanten müssen sich zunehmend mit der Rolle als „zeremonieller Eventveranstalter“ bescheiden.

 

Ob der aufkeimende vorwiegend westliche Tourismus die Identitätsfindung positiv unterstützt muss sich erst erweisen. Die zum Aufbau notwendige Wirtschaftskraft bringt er in jedem Fall. Aber die kommerziellen Sehnsüchte sind für die soziale Stabilität der noch labilen Gesellschaft nicht ungefährlich, Stichwort Kriminalität.

 

U.B.

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